Geschichte zum Lesen
Mit Bangen war man in das Jahr 1945 eingetreten, denn man spürte, dass die letzte Krise dieses unseligen Krieges gekommen war, der sich in der Heimat immer unheimlicher auszuwirken begann. Die Zahl der feindlichen Flugzeuge, die ihre todbringende Fracht über unseren Ort hinwegflogen, stieg bedrohlich an. Als Gaggenau 1944 zerstört und in Weisenbach bereits die ersten Bomben gefallen waren, ergriff immer größere Angst die Bevölkerung. Mit dem Bau des Schachts wurde erst im Frühjahr 1944 begonnen. Dies war zu einem Zeitpunkt, als sich im 2. Weltkrieg bereits die Niederlage von Deutschland abzeichnete.
Zum Schutz der Bewohner grub man neben dem alten Hummelstall einen Stollen in den Berg, der gegenüber dem Gasthaus „Zum Ochsen“ in der Hohlgass auf die Hauptstraße hinausführen sollte. Viele suchten dort bei Fliegeralarm Unterschlupf. Das Kriegsende kam jedoch der Fertigstellung des Stollens zuvor, sodass er bis zum heutigen Tag unvollendet ist. Der geplante Durchstich in Richtung Sägmühlstraße war somit nicht mehr notwendig.
Also blieb den Schutzsuchenden nur der Eingang über die Langenbrander Straße, etwa 50 Meter nördlich vom ehemaligen Rathaus. Im letzten Kriegsjahr wurde der Bunker nach Alarmierung bei Fliegerangriffen öfters von der Bevölkerung aufgesucht.
Unser Heimatautor und Fotograf Reinhold Bauer hat eine Übung der Freiwilligen Feuerwehr Langenbrand im alten Luftschutzbunker fotografisch begleitet. Hierzu wurde auch der damals 82-jährige Alterskamerad und inzwischen verstorbene Zeitzeuge Herbert Gerstner eingeladen.
Geschichte zum Anhören
Bilder zur Geschichte
Die Bilder wurden bei den Begehungen in den Jahren 2015 und 2016 gemacht.