Geschichte zum Lesen
Die heutige Festhalle steht auf dem im Zeitraum von 1962 – 1971 aufgefüllten Grundbachtal.
In diesem Tal stand einst eine Sägemühle aus dem 17. Jahrhundert. Auf einem Feuerversicherungsprotokoll aus dem Jahre 1831 ist vermerkt, dass die Sägemühle 1819 von der Gemeinde wieder aufgebaut worden sei. 1924 wurde der Betrieb auf dieser Sägemühle nun endgültig eingestellt und ein neues Sägewerk oberhalb der Landstraße errichtet.
Das bis 1961 ebenfalls noch bestehende, aber längst in Verfall übergegangene Gebäude im Grundbachtal, wurde im Herbst 1961 abgebrochen. Es musste weichen, denn es hätte die geplante Auffüllung des Talabschnitts behindert.
Die Aufschüttung, mit vom ganzen Murgtal angelieferter Erde, war zum Sommer 1972 zur 700-Jahr-Feier fertig. Nun war die Überfahrt abgeschlossen und das Tal musste nicht mehr umfahren werden.
Zunächst war auf dem Gelände ein Spielplatz mit einer kleinen Parkanlage und naheliegendem Parkplatz. Steinbänke und -tische boten Gelegenheit für die Rast. Diese Originale stehen jetzt noch auf dem hiesigen Spielplatz. Etwa 15 m über dem einstigen Standort der Mühle befinden sich heute der Fest- und Bolzplatz der Langenbrander Festhalle.
Da die „alte Festhalle“ im Unterdorf den Ansprüchen nicht mehr genügte und ein Umbau aus brandschutz- und parkplatztechnischen Gründen nicht möglich war, führte dies zur Entscheidung des Gemeinderats, auf die Sanierung der alten Festhalle zu verzichten und stattdessen das alte stillgelegte Sägewerk zu einer „neuen Festhalle“ umzubauen. Doch die Kosten hierfür waren nicht kalkulierbar.
Am 01.09.1987 erging im Gemeinderat der Beschluss für den Neubau der Festhalle am hiesigen Standort mit einem Kostenvoranschlag von 2,2 Millionen Mark. Etliche Bürger in der Gesamtgemeinde, auch in Langenbrand, waren damals der Auffassung: „Wie kann eine Gemeinde über 2 Millionen aufwenden für eine neue Festhalle?“. Das Baugesuch hierfür wurde am 12.12.1987 eingereicht und die Baugenehmigung am 12.04.1988 erteilt. Die Baufreigabe erfolgte am 06.09.1988 und bereits am 16.09.1988 war Baubeginn mit Aushub der Baugrube. Schon an Weihnachten 1988 war das Bauwerk so weit gediehen, dass die Zimmerleute aufschlagen konnten.
Die Einweihung der Festhalle wurde mit einem mehrtägigen Fest vom 22. – 25.09.1989 gefeiert. Zahlreiche lokale, regionale und überregionale Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben wurden damals eingeladen und kamen zahlreich zu den Feierlichkeiten.
Auszüge der Festrede
Hier einige Auszüge aus der Festrede von Bürgermeister Paul Krey und den Forbacher Nachrichten:
„Möge unsere neue Festhalle ein Haus der Gemeinschaft und der menschlichen Bindung sein und möge sie dazu beitragen, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Liebe zur Heimatgemeinde weiter zu stärken.“
„Der Wohnwert einer Gemeinde, die Lebensqualität in einer Gemeinde, wird maßgebend geprägt durch eine aktive und lebendige Dorfgemeinschaft, durch ein aktives Vereinsleben. Darum haben wir Wert daraufgelegt, in allen Ortsteilen solche Einrichtungen zu schaffen.“
„Ich übergebe diese Festhalle allen Bürgern von Langenbrand. Sie möge Mittelpunkt dieses Ortsteils werden. In ihr möge Freude, Frohsinn herrschen. Sie soll dazu beitragen, dass wir in der Vergangenheit so auch in der Zukunft hier in Langenbrand eine aktive, lebendige und vielseitige, friedliche Dorfgemeinschaft haben“.
Das gesteckte Dauerziel für die Feier wurde durch verschiedene ungeahnte Verlängerungen nicht erreicht. Man wollte trotz zahlreicher Grußworte zügig vorankommen, aber doch wurde es eine 150minütige Feierstunde, die es verdient gehabt hätte, auch im Film für spätere Zeiten festgehalten zu werden.
Die Worte der Festrede wurden von den „Longebränner“ beherzt, werden heute noch aktiv gelebt und sind aktueller denn je. Solch ein Bauprojekt wäre in heutiger Zeit aus vielseitigen Gründen nicht mehr möglich.